John John Florence holt sich die Ranglistenspitze zurück und Courtney Conlogue mit perfekter 10 die Krone von Bells Beach

Ca. 100 Kilometer südwestlich von Melbourne läuteten heute morgen die Glocken: John John Florence und Courtney Conlogue feiern ihre ersten Siege in der Saison 2019 und gehen als Champions der Rip Curl Pro Bells Beach hervor.
Bereits der zweite Stopp der Championship Tour der Herren als auch der Damen in Victoria, Australien, zeigte, was uns dieses Jahr noch alles erwartet: Nervenaufreibende Finale, scharfe Titelverteidigungen, Comebacks und Neuerscheinungen von absoluten Ausnahmetalenten. Die WSL ist „on fire“ – genauso wie der Bells Beach, wo „50-Year-Storm“ Bedingungen, die die letzten beiden Eventtage zu einem einmaligen Ereignis machten.

In der Originalversion (1991) des legendären Surf-Films „Point Break“ warnt Patrick Swayzes vor einem „Alle-50-Jahre-Sturm“, welcher den Strand Bells Beach in Victoria treffen und damit „die größte Brandung“ liefern wird, die der „Planet je gesehen hat“.

Was die Teilnehmer der Rip Curl Pro Challenge am gestrigen Tag und heutigen Morgen surften, waren zwar nicht die weltweit größten Wellen, dennoch kreierte ein Tiefdruckgebiet einen 5-7m-Swell im Südlichen Ozean der Wellen in einer nur selten erlebten Größe an den Südküste Victorias drückte. Die Zwei-Meter-Plus Bedingungen, die Victoria alle zwanzig Jahre mal treffen, heizten die letzten Heats der Challenge noch mal richtig auf und forderten selbst den besten Surfern der Welt einiges an Commitment.

Nach oben aufs Podest kämpften sich in diesem spektakulären Event der Havaiianer John John Florence und die 26-Jährige Amerikanerin Courtney Conlogue. Sie setzten in den massiven Wellen ihr Können und ihre Stärke unter Beweis und lieferten gleichsam ein Comeback der besonderen Art.

[youtube https://youtu.be/F1SxbS4GCuE?t=32]

In einem nervenaufreibende Finale besiegte John John Florence den Brasilianer Filipe Toledo. Damit holte sich der Havaiianer nicht nur den Titel des Events, sondern kämpfte sich zurück an die Spitze der Rangliste. Aufgrund einer Knieverletzung verpasste der Weltmeister von 2016 und 2017, viele Punkte der vergangenen Championship Tour. Von dieser Rücklage war am Bells Beach nichts zu erkennen – von Beginn an und bis zur letzten Sekunde des finalen Heats lieferte er kontinuierlich gut ab und ließ mit sensationellen Manövern bis zum Finale bereits Gabriel Medina im Viertel- und Jordy Smith, dem Bells Beach Sieger 2017, im Halbfinale hinter sich. Im letzten und spannenden Heat des Tages surfte er sich gegen Filipe Toledo an die Spitze. Seinen Titel hätte er kurz vor Ertönen des Schlusssignals noch verlieren können, als Toledo in den letzten Zwölf Sekunden seine letzte Welle anpaddelte. Nicht weit mehr als ein einziger Punkt in der Bewertung fehlten ihm allerdings, um noch im finalen Moment an Florence vorbei zu ziehen. Mit einem Punktestand von 14,30 zu 13,98 entschied der Hawaiianer das Rennen für sich, machte damit sein Comeback perfekt und holte sich das gelbe Jersey als oberster der Rangliste der weltweit besten Surfer 2019 zurück.

Ein perfekter Finaltag war es auch für die 26- Jährige Amerikanerin Courtney Conlogue, die sich, ebenfalls nach einer verletzungsbedingten eher schwachen letzten Saison, ganz nach oben kämpfte und das Event als Champion verlässt. Es ist bereits das dritte Mal, dass sie als Siegerin des Bells Beach Contests die Glocke läutet. Sie zeigte ihre besondere Stärke in den großen bis massiven Bedingungen, in denen zuvor bereits die siebenfache Weltmeisterin, Stefanie Gilmore, und auch dreifache Weltmeisterin, Carissa Moore, ausscheiden mussten. Am Ende galt es nur noch Malia Manuel zu besiegen. Die Hawaiianerin konnte sich mit einem sagenhaften Style und einem perfekten Timing in den Double-Overhead-Wellen bereits gegen die Stärksten in diesem Event durchsetzen und ließ im Viertelfinale Gilmore und im Halbfinale Caroline Marks, Weltranglistenerste, mit deutlichem Abstand hinter sich. Im letzten und wohl spannendsten Heat der Damen, holte sich Conlogue mit einem sagenhaften 10-Punkte-Ritt – der erst zweite in ihrer gesamten Profikarriere in der World Surf League – die Bells-Beach-Krone.

Was für Kelly Slater, dem 47-Jährigen 11-fachen Weltmeister wahrscheinlich der letzte Auftritt in Victoria war, endete mit einem grandiosen Comeback zweier Ausnahmetalente in der zweiten Challenge der Championship Tour 2019.

Das nächste IT´S ON- Startsignal ertönt voraussichtlich am 13. Mai in Kerama, Bali, Indonesien, wenn die besten Surfer der Welt in den warmen Wellen um den Titel der Corona Bali Protected kämpfen