Das passende Surfbrett ist beim Surfen oder Wellenreiten lernen ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Daher solltet ihr wissen, welches Surfboard für eure Bedürfnisse am besten geeignet ist. Wir stellen euch die wichtigsten Merkmale vor und zeigen euch, worauf ihr beim Kauf eines Surfboards achten solltet.

TIPPS ZUM KAUF VON SURFBOARDS

Bei der Wahl eines Surfboards solltet ihr folgende Grundvoraussetzungen beachten: Eure Größe, euer Gewicht und natürlich euer Können.

Für Anfänger empfiehlt sich grundsätzlich ein längeres Board mit mehr Auftrieb, da dieses kippstabiler ist und somit schnellere Lernerfolge ermöglicht. Am besten geeignet sind spezielle Softboards für Anfänger, wie sie Surfschulen benutzen, aber Minimalibus erfüllen auch ihren Zweck.

Bevor wir euch die verschiedenen Boards mit ihren speziellen Features vorstellen, gibt’s erst einmal einen kleinen Überblick über die allgemeinen Merkmale des Surfers besten Stückes.

MERKMALE VON SURFBRETTERN

Merkmale von Surfbrettern

Neben der Länge, Breite und dem Volumen lassen sich Surfbretter weiter anhand von folgenden Merkmalen beschreiben: Nose, Rocker, Tail und Rails.

Nose
Die Nose beschreibt die Spitze des Surfboards. Allgemein kann man sagen, dass eine runde „Surfbrett-Nase“ mehr Stabilität und bessere Gleitfähigkeit beim Anpaddeln einer Welle bietet. Eine breite Nose kann euch also den Take-Off erleichtern, was für Einsteiger das A und O sein sollte. Boards mit einer spitzen Nose dienen meist der besseren Manövrierfähigkeit und sind daher vor allem für fortgeschrittene Surfer geeignet, die bereits über eine größere Bandbreite an Surf-Skills verfügen.

Rocker
Der Rocker beschreibt den Radius von der Mitte bis zur Nose bzw. bis zum Tail eines Surfboards. Von der Seite betrachtet, erkennt man eine Aufbiegung der Nose bzw. des Tails. Je stärker diese ist, desto unterschiedlicher sind die Fahreigenschaften des Surfboards: Je flacher der Rocker, desto schneller gleitet das Surfboard, je ausgeprägter, also je stärker aufgebogen, desto langsamer, aber umso wendiger ist es. Das heißt kurz und knapp: schwache, kleine Wellen – schnappt euch ein flaches Board mit viel Volumen, steile und schnelle Wellen – weniger Volumen, mehr Rocker!

Neben den Wellenbedingungen sollte ihr aber vor allem beachten, dass ein Board mit viel Rocker, einer schmalen Nose und weniger Volumen eine gewisse Erfahrung erfordert. Euer Take-off sollte sitzen, das Anpaddeln der Welle schnell und impulsiv sein und das Timing genauestens passen. Sollte das noch nicht der Fall sein, wird man eher eine Enttäuschung erleben, denn die meisten Boards dieser Art verzeihen keine Fehler, die ihr auf großen und voluminösen Boards noch ausgleichen könnt.

Tail
Das Tail ist das hintere Ende des Surfboards. Man unterscheidet verschiedene Bauarten bzw. Shapes: Die zwei basic Tail-Formen sind Pin und Square Tails, die man meist bei Surfboards für Anfänger und Intermediates findet. Alle weiteren Formen sind Variationen dieser Basics wie etwa Round Tails, Squash Tails, Swallow Tails, Diamond und Fish Tails und rufen jeweils ein individuelles Strömungsverhalten im Wasser hervor. Sie sind in Verbindung mit der restlichen Beschaffenheit des Bretts für jeweils verschiedene Surf-Bedingungen geschaffen.

Rails
Die Rails sind die Seiten bzw. „Kanten“ eines Surfbretts. Je nach Beschaffenheit tragen sie ebenfalls maßgeblich zu den Fahreigenschaften eines Brettes bei. Wieder greift hier eine einfache Grundregel: runde und dicke Kanten fördern die Auflage auf eher kleinen, langsamen und kraftlosen Wellen, für mehr Halt in der Wellenwand bei radikaleren Turns sorgen kantige und schärfere Rails.

SURFBOARDTYPEN

Unterschiedliche Surfbretter

Bei der Wahl eines Surfboards, ob neu, gebraucht oder nur geliehen, solltet ihr in erster Linie die Form bzw. den Shape beachten, denn dieser ist in Abhängigkeit zu eurem Surflevel maßgebend für Lernerfolge und Fortschritte in dieser Sportart.

Longboard
Das Longboard ist der Riese unter den Surfboards. Longboards haben eine Länge von mindestens 9 Fuß und erfordern einen eigenen Surfstyle. Mit ihnen verbindet man die “guten, alten Zeiten”, die 60er Jahre, wo Hang Fives und Hang Tens das höchste der Gefühle waren. Die Turns fallen recht „smooth“ aus und das Board kann in seiner ganzen Länge für die sogenannten Noserides (vorsichtiges Laufen bis zur oberen Spitze des Boards) oder andere Spielereien genutzt werden. Durch ihr großes Volumen gleiten sie schnell an, so dass man selbst in kleinen Wellen noch sehr viel Spaß haben kann. Allerdings zahlt man diesen Auftrieb mit Einbußen in der Dynamik und in ihrer Drehfreudigkeit, was selbst für fortgeschrittene Longboarder eine Herausforderung darstellt. Auch das Handling mit dieser enormen Fläche – im und außerhalb des Wassers – erfordert einige Kenntnisse. Daher sind Longboards keineswegs Bretter für Anfänger, die von den großen Kräften, die auf das lange Brett wirken können, schnell überfordert sind.

Malibu
Malibus sind große Board, die ideal für Surfeinsteiger geeignet sind. Ihrem Shape nach können wir hier vom kleinen Bruder von Longboards sprechen, denn ihre Proportionen unterscheiden sich nur wenig vom großen Bruder. Durch ihre Breite und runde Nose und eine günstige Volumenverteilung sind sie sehr kippstabil und gleiten leicht an. Sie erleichtern Surfanfängern das Anpaddeln der Wellen und bringen im Vergleich zum Longboard Vorteile im Gewicht und Handling mit. Sie sind wenig manövrierfreudig, erlauben aber lange Rides in sogar nur hüfthohem Weißwasser. Vom Shape wie die Malibu, aber etwas kürzer sind die Mini-Malibus, ideale Boards für fortgeschrittene Anfänger (der Take-Off klappt schon ganz gut und ihr macht die ersten Turns im Weißwasser) sowie Intermediates (ihr surft bereits kleine grüne Wellen entlang der Wellenwand). Mini-Malibus garantieren nicht nur eine hohe Wellenausbeute, gleichzeitig erlauben sie durch eine höhere Wendigkeit als Malibus, eine sichere Parallelfahrt, Turns und Geschwindigkeitsaufbau entlang der Wellenwand, was demnach auch fortgeschrittenen und erfahrenen Surfern viel Spaß an Tagen mit kleinen Wellen garantiert.

Gun
Guns zählen aufgrund ihrer Größe auch zu den Longboard-Shapes. Sind für große Wellen bis gigantisch große Wellen konzipiert. Solange ihr noch nicht in die Double-Over-Head Wellen paddelt und Wellenwände von 5m+ runter rast, sind diese Boards nicht gerade das, wonach ihr suchen solltet. Sie sind wesentlich länger und schmaler als Shortboards und haben meist schärfere Rails. Ihre Bauform garantiert ein hohes Maß an Stabilität und hohe Geschwindigkeit, um mit der Kraft der Wellen ab 3m mithalten zu können.

Hybrid / Funboard
Funboards, oder auch Hybrid oder Evolution Boards genannt, sind die kleinen Geschwister der Mini-Malibus. Diese Boards sind Boards für fortgeschrittene Surfer. Mit einer Länge von knapp 7 Fuß (1 Fuß = 30,48 cm) haben sie recht viel Volumen. Vom Shape her sind sie ein Mix aus Shortboard und Mini-Malibu oder auch ein kleines Longboard mit Shortboard-Einflüssen. Auf dem Weg von einem Mini-Malibu zu einem Shortboard haben sie bereits ein wenig Rocker, eine deutlich spitzere Nose und weniger Gewicht. Leichtes Anpaddeln und eine gute Wellenausbeute bei höherer Wendigkeit – das perfekte Mini-Cruiser und Sommerboard für Fortgeschrittene Surfer.

Shortboard
Shortboards sind kleine, extrem drehfreudige Boards mit sehr wenig Volumen, auch bekannt als Profi- bzw. Contest-Boards. Der Weg bis zum ersten reinrassigen Shortboard für einen Einsteiger ist sehr lang und führt nach dem Einstieg über ein Malibu im Idealfall auch erst über ein Mini-Malibu und Fun Shape. Bei den Shortboards gibt es wohl die größte Auswahl an verschiedenen Modellen und es würde einen eigenen Artikel brauchen, um auch nur im Ansatz alle Formen aufzuzählen. Wenn man weiß wie es geht, eigenen sie sich besonders gut für schnelle, radikale und kraftvolle Manöver. Je nach Form sind sie auf Schnelligkeit, Wendigkeit und Flexibilität konzipiert, um auch radikale Manövern, Barrels und Aerials gewährleisten zu können. Shortboards sind wohl mit die bekanntesten Surfbretter heutzutage und würde man 100 Leute heute ein Surfboard zeichnen lassen, so würde fast jeder ein Shortboardshape zu Papier bringen. Sie sind auf keinen Fall als Anfängerbretter zu verwenden, denn durch ihren geringen Auftrieb und ihre kleine instabile Fläche, erfordert sowohl das Anpaddeln, der Take-Off und die Turns sehr viel Erfahrung.

Fish
Das Fishboard gilt bei vielen als die kleine Brücke zum Shortboard oder auch die Alternative für schlechte und schwierige Surfbedingungen. In ihrer Länge sind sie auf einem Level wie die Shortboards, doch reichlich Volumen, dicke Rails und eine hohe Breite machen sie deutlich stabiler und lassen sie schnell angleiten. Der Fish ist eine gute Boardwahl für ungeordnete, kleinere und kraftlosere Wellen und Onshore-Bedingungen. Auch wenn sie Schnelligkeit und Wendigkeit aufgrund ihrer Masse einbüßen müssen, eignen sich Fishboards ebenfalls gut für fortgeschrittene Surfer, denen der Sprung auf das Shortboard noch zu riskant ist.

FÜR DEN RICHTIGEN GRIP

Surfbrett richtig wachsen

Um euch einen ordentlichen Stand auf dem Board zu sichern, benötigt das Deck eures Boards Grip. Um das zu erreichen, müsst ihr es vor dem Surfen gründlich waxen. Am Anfang tragt ihr reichlich Wax in Kreisbewegungen auf, um eine Basis zu schaffen. Weitere Schichten und kreisende Bewegungen bilden kleine Wachspunkte, knubbelartige Punkte auf dem Deck. Damit das Wasser gut abfließt und der Grip letztlich noch fester wird, zieht ihr nun in beide Richtungen diagonal mit einem Wachskamm vorsichtig über das Deck bis gleichmäßig tiefe Rillen in der Waxschicht entstehen.

Wax gibt es von unterschiedlichen Herstellern. Ihr solltet darauf achten, dass die meisten Waxsorten für unterschiedliche Wassertemperaturen konzipiert sind, sodass je nach Wassertemperatur zwischen „cold, warm und tropical“ unterschieden wird. Die Angaben hierzu findet ihr meistens auf der Verpackung.

Wenn ihr nicht das gesamte Deck waxen möchtet, könnt ihr auch Footpads auf das Board kleben. Üblicherweise werden diese für das Heck verwendet und der vordere Teil weiterhin gewaxt. Das Foodpad am Heck bietet einen noch sichereren Stand und Grip bei radikaleren Turns. Auch hier gibt es viele verschiedene Kombinationen aus 1-5 Padteilen, je nach Vorliebe und für die unterschiedlichen Shapes eurer Boards. Auch wenn nicht ganz so häufig gesehen, gibt es diese Pads selbstverständlich auch für den vorderen Teil. Dann kann komplett auf Wax verzichtet werden.

SURFBOARDS FÜR ANFÄNGER

Surfbrett für Anfänger

Für die Wahl des ersten Anfängerboards solltet ihr zuallererst eure Körpergröße und euer Gewicht beachten. Als einfache Faustformel gilt:

Körpergröße + mindestens 30 cm (je nach Gewicht) = Größe des Surfbretts

Grundsätzlich empfiehlt sich für Anfänger ein längeres Board mit viel Volumen, welches dadurch viel Auftrieb hat. Boards mit wenig Rocker, runden Rails und einer runden Nose bieten nicht nur weniger Angriffsfläche für Verletzungen, sie sind auch deutlich kippstabiler, gleiten schneller an, verzeihen anfängliche Missgeschicke und ermöglichen somit schnellere Lernerfolge.

Am besten geeignet für Anfänger sind spezielle Softboards in Form eines Mini-Malibus. So gut wie jede Surfschule nutzen die Vorteile dieser Surfboards für ihren Unterricht. Durch ihre Länge zwischen 7´2´´ bis 8.4´´, eine gute Breite und großes Volumen haben sie besonders hohen Auftrieb, liegen sehr stabil im Wasser und lassen sich schnell Anpaddeln. Eine hohe Wellenausbeute bewirkt, dass ihr schneller das neue Gefühl für Wellen erlangen, Gleichgewicht aufbauen und natürlich den Take-Off bis hin zu leichten Turns in kleinen und mittelgroßen Wellen trainieren könnt.

FINNEN

Finne fürs Surfbrett

Finnen halten euer Board in der Spur bzw. in der Welle. Je nach Boardtyp werden ein bis vier Finnen verwendet. Der Einsatzbereich des Boards entschiedet letztlich über die Größe, die Anzahl und Ausrichtung der Finnen, welche letztlich maßgeblich die Drehfreudigkeit des Boards beeinflussen. als Einsteiger müsst ihr euch über die Finnen erst mal keine Gedanken machen, denn zu jedem Beginner-Surfbrett wird direkt der passende Finnensatz mitgeliefert.

ANORDNUNG

Single Fin Boards haben eine einzelne Finne, die auf der Unterseite in der Mitte des Tails eingesetzt ist. Diese Variante wird bei Longboards und oft auch bei Malibus verwendet.

Das 2 + 1 Setup ist ebenfalls bei Longboardern und auch bei Retro Shapes beliebt. Dafür wird eine Single Fin mit zwei kleinen Seitenfinnen ergänzt, um die Bretter performanceorientierter zu surfen, denn die zwei kleinen Seitenfinnen machen das Board wendiger.

Thruster (Tri-/Three-/Tripple-Fin) ist die Anordnung, die am meisten verwendet wird . Eine zentrale Finne (Centre Fin) sitzt in der Mitte des Tails, zwei weitere sind etwas weiter vorne seitlich platziert (Side Fins). Je nach Boardtyp sind die beiden vorderen mehr oder weniger zur Längsachse angewinkelt.

Der in den 70ern gebaute sogenannte „Bonzer“, besteht aus 3 Finnen und zwei zusätzlichen „Keels“. Mit dem Wiederaufleben alter Finnenanordnungen wurde auch der Bonzer in den letzten Jahren wieder ins Leben gerufen. Das 5-Finnen Setup soll das Beste des Thrusters mit dem Besten des Single Fins kombinieren, also weichere Turns mit viel Kontrolle und schnellere Geradeausfahrt mit leichterem Kurveneinlenkverhalten. Eine schöne Sache, allerdings auch recht kostspielig.

Twin-Fins (zwei Finnen) kommen relativ selten vor. Diese Finnenanordnung wird oft bei breiten Fishboards für kleine Wellen verwendet, die sehr drehfreudig sein sollen. Die Finnen sitzen auf gleicher Höhe des Tails und sind zur Längsachse des Boards nach innen angewinkelt.

Das Quad Setup besteht aus 4 Finnen und erhöht den Drive des Boards. Das bedeutet, dass man mit einem Quad Setup einfacher Speed aufbauen kann. Daher ist dieses Setup vor Allem in schwachen Wellen beliebt. Wer sein Board als Quad surft, muss allerdings Abstriche bei vertikalen Manövern in Kauf nehmen.

FORM UND GRÖSSE

Surfboardfinnen

Die für Thruster oder Twin-Fins gängigste Form ist die typische Form einer Haifischflosse. Während die zentrale Finnen symmetrisch geformt ist, sind die äußeren Finnen in der Regel asymmetrisch, besitzen also eine profilierte Außen- und eine plane Innenseite.

Die meisten Hersteller unterscheiden ihre Finnengrößen in XS, S, M, L und XL. Je nach Marke und Material geben sie Richtwerte bezüglich eures Körpergewichts, damit ihr wisst, welche Größe ihr wählen müsst. Hier ein Beispiel von FCS Finnen:

X-SMALL: unter 55kg
SMALL: 55kg – 70kg
MEDIUM: 65kg – 80kg
LARG: 75kg – 90kg
X-LARGE: über 85kg

Single Fins meistern ihren Job als Spurhalter im Alleingang und müssen deswegen entsprechend auch mehr Fläche bieten. Sie sind weniger stark geneigt und haben wesentlich mehr Tiefgang (18 bis 25 cm). Die Tiefe wird von den meisten Herstellern in Inch angegeben (8.0″ = 8 Inch = 8 x 2,54 cm = 20,32 cm).

Auch wenn sich im Laufe der letzten Jahrzehnte wirklich sehr viel getan hat und sich die Finnen in ihren Outlines und Profilen zunehmend unterscheiden und beispielsweise der Retro-Style wieder viele Boards schmückt, seid ihr, solange ihr noch am Anfang eurer Surfkarriere steht, mit den Basismodellen bestens bedient, denn die Unterschiede in den Fahreigenschaften spürt man wirklich erst als erfahrener Surfer.

MATERIAL

Gut und relativ günstig sind die Standardmodelle aus gespritztem Kunststoff wie Polycarbonat oder Lexan. Die meisten Boards von der Stange, haben bereits einen Satz dieser Finnen inklusive. Diejenigen, die das Optimum aus ihrer Finne herausholen möchten, können sich Modelle aus Fiberglas oder Carbon zulegen.

Achtung: Ihr Material ist nicht nur empfindlicher, sie können auch tiefe Schnitte im Neoprenanzug oder aber in der Haut verursachen. Neben der meist spitzen Nose sind die Finnen mit ihren scharfen Kanten die gefährlichsten Teile des Surfboards.

FINBOX-SYSTEM

Finnenbox fürs Surfboard

Früher waren die Finnen meist fest ins Board integriert bzw. einlamminiert. Da dies natürlich auf Dauer, sehr kompliziert wurde, besonders, wenn man mal eine Finnen beschädigte, wurden im Laufe der Zeit die sogenannten Finbox-Systeme konzipiert, die eine schnelle Montage und Demontage für den Transport oder den schnellen Wechsel bei verschiedenen Wellenbedingungen garantieren.

Das älteste Model ist das US-Box System, das immer noch bei vielen Longboards und Malibus zum Einsatz kommt. Hier wird die Finne mit einem Führungssplint in die Box gesetzt, an die richtige Stelle geschoben und anschließend mit Schraube und Finnenplättchen arretiert. Meist handelt es sich hier um die sogenannte „Single Tab Fin“.

Das wohl bekannteste Fin Control System (FCS) enthält ein spezielles Plug-In, das in das Board integriert ist und in welches die Finne, die sogenannte „Dual Tab Fin“, letztlich gesteckt wird. Die beiden Endstücke der Finnenbasis passen genau in die nicht verstellbare Position der Plugs. Mit den eingelassenen Madenschraube lassen sich die Finnen per Fin-Key oder dünnem Imbus-Schlüssel fixieren.

Das Futures System ist eine Alternative zum FCS I System. Die Finne wird in den Plug gesteckt und mit Hilfe einer Schraube, die sich vorne am Finplug befindet, festgedreht.

Immer mehr Hersteller und Shaper verbauen das neuere Model dieses Finbox-Systems: FCS II. Von FCS entwickelt, bieten mittlerweile auch andere Marken dieses Modell an. Hier handelt es sich um ein Klick-System, (Click Tab) bei welchem die Enden der Finnenbasis in einen entsprechend konzipierten Fin-Plug gedrückt wird. Laut Angaben, sollten die Finnen fest im Plug sitzen und trotz fehlendes Verschrauben nicht verloren gehen. Um dem Risiko vorzubeugen, können die Finnen aber zusätzlich noch mit den gleichen Schrauben wie die des Vorgängermodells befestigt werden. Ziel war es hier, ein Finnensystem zu entwickeln, das besonders im Profisport ein sehr schnelles Wechseln der Finnen gewährleistet. Solange ihr allerdings nicht drei verschiedene Finnen-Sets pro Surfsession verwendet, ist dieses System kein Muss, wird aber im Laufe der Zeit die Vorgängermodelle ablösen, sodass man beim jetzigen Kauf eines Boards vielleicht schon mal ein wenig vorausschauend auf das jeweilige Finnen-System achtet.

LEASH

Surfbrett-Leash

Die Leash ist die Verbindung zwischen euch und eurem Surfboard! Die Leash ist regelrecht eure Unfallversicherung, denn solange ihr das Board in eurer Nähe habt, habt ihr immer einen Auftriebskörper bei euch, der euch bei Verletzungen und Erschöpfung über Wasser hält. Deshalb ist es besonders wichtig, die Leash vor jeder Benutzung einmal zu checken und auf Risse oder andere Beschädigungen zu kontrollieren. Auch durchgescheuerte Nähte, verdreckte Klettverschlüsse und vom Salz angefressene Verbindungsstücke, können die Leash abreißen lassen. Auf die Leash verzichten sollte unserer Meinung nach kein Surfer, auch wenn manch geübter Longboarder sich ab und an ohne Leash in kleine Wellen setzt.

MATERIAL

Die gängigen Leashes sind aus einer runden Polyethylenschnur. Dieses Material ist elastisch und hält so bis zu einem gewissen Grad den Kräften, die bei einem Waschgang einwirken und zwischen Board und Bein zerren, stand.

LÄNGE

Die Leash sollte ein gutes Stück länger sein als euer Board. So seid ihr bei einem Waschgang immer in sicherer Entfernung zum Surfbrett, das sich dabei wild in alle Richtungen drehen und wirbeln kann.

DURCHMESSER

Neben den Standard Leashes (Regular Leash, ca. 7mm Durchmesser) gibt es leichtere bzw. dünnere Modelle, die weniger Wasserwiderstand bieten. Diese kommen meist bei Wettbewerben im Profi-Surfing zum Einsatz (Competition Leash, ca. 5,5mm Durchmesser).

Im Big Wave-Surfing werden dickere Ausführungen verwendet, um den Kräften der extrem großen Wellen standzuhalten (Outerreef Leash, min. 8mm Durchmesser).

Als Anfänger und auch Intermediate wird man kaum den Unterschied im Wasserwiderstand spüren, von daher muss es in den ersten Jahren keineswegs eine professionelle Competition-Leash sein. Im Gegenteil, da diese dünner sind, neigen sie schneller zu reißen und da wir uns zu Anfang oft noch mit gewaltigen Wipe-Outs und kräftigen Waschgängen beschäftigen, ist es umso besser eine dickere und stabilere Leash zu verwenden. Empfehlenswert sind Leashes, die auf der Innenseite des Klettbandes für den Knöchel eine Art Gummibeschichtung haben, welche das Verdrehen am Bein deutlich verringert.

Neue Entwicklungen gibt es natürlich auch immer bei den Leashes und wie so oft, je aktuelle und innovativer, desto höher die Preise. Behaltet auch hier den Sicherheitsfaktor im Auge, sparen sollte man definitiv nicht an der Leash, aber es muss auch keinesfalls die neueste und professionellste Version sein. Eine „Regular Leash“ in der richtigen Größe für euer Board mit guten Bewertungen in Puncto Sicherheit und Langlebigkeit, ist völlig ausreichend.

KNEE LEASH

Knee Leash

Longboarder verwenden oft eine spezielle Knee-Leash, die wie ihr Name schon sagt, nicht am Fußgelenk, sondern unterhalb des Knies am Unterschenkel befestigt wird. Sie verhindert bzw. verringert die Stolpergefahr, da man auf einem Longboard für das Wenden des Bretts oft seine Standposition verändert und sich mit Schritten vor und zurück bewegt.

BEFESTIGUNG

In der Mitte des Leash-Plugs, das im Tail eures Boards integriert ist, befindet sich meist ein kleiner Metallstift. Aus einem sehr robustem Stück Kunstoffband, wird eine doppelte Schlinge geknotet und durch den Plug gefädelt. An dieser wird nun das Ende der Leash mit einem mehrfaltigen Klettbandverschluss befestigt. Eure Schlinge sollte nicht zu kurz und lang genug sein, dass das breite Gurtband der Leash genau auf der Kante aufliegt (Kantenschutz). Eine zu lange Schlinge, kann sich sonst bei großer Belastung regelrecht in euer Board einschneiden.

Die Leash wird so am hinteren Bein befestigt, dass die Leine nach außen zeigt und sich der Klettverschluss mit einer Handbewegung der gegenüberliegenden Hand leicht öffnen lässt. Der Klettverschluss wird dabei fest verschlossen, so dass er nicht verrutschen kann. Bevor ihr die Leash befestigt, achtet darauf, dass sie nicht verdreht ist.

Autoren: Stefan Strauss & Tine Dlugosch