In Zentralportugal locken besonders die Städte Ericeira und Peniche mit sehr guten Wellenbedingungen für alle Niveaus, wunderschönen Stränden und einer stark ausgeprägten Surfszene. Doch wie Fans rivalisierender Fußballvereine der gleichen Region schwören die einen nur auf die Wellenauswahl in und um das Surfmekka Peniche, die anderen nur auf die Abwechslung und Konsistenz des „World Surfing Reserve“ Ericeira. Im Derby der Surfhochburgen ziehen wir einen Vergleich und versuchen zu klären, wo Portugals Surfhauptstadt wirklich liegt.

Ob Surftrip mit dem eigenen VW-Bulli oder der erste und meist unvergessliche Anfängerkurs im Wellenreiten – die Vielfältigkeit des Landes und der unübertreffliche Reichtum an unterschiedlicher Wellen und Landschaften, machen Portugal zu einer der beliebtesten Surfdestinationen weltweit. Seine knapp 1.000km lange Westküste fängt alles ab, was das Surferherz begehrt und holt sich damit den Titel der wellensichersten Region unseres Kontinents. Innerhalb von Europa hat Portugal damit schon mal einen Wellenvorsprung vor seinen Konkurrenten Frankreich und Spanien, wenn es um das Abfangen von Swells geht. Doch wie sieht es innerhalb des Landes mit der Konkurrenz aus?

Bei den Ortsnamen Peniche und Ericeira klingelt es bei jedem, der sich nur ein wenig für den Surfsport interessiert. Kein Wunder, denn beide Gegenden, die nur unweit von der Hauptstadt Lissabon entfernt liegen, sind weltweit bekannte Surfhochburgen. Gleichermaßen werden sie als Wiege, als Mutter oder als Mekka des portugiesischen Surfsports bezeichnet und selbst die einfache Google-Suche „Peniche Surfing / Ericeira Surfing“ zeigt nur eine geringfügige Differenz an Suchergebnissen. Aber wo liegt denn nun das portugiesische Zentrum des Surfens und wer verdient den Titel der „Surfhauptstadt Portugals“?

SURFEN IN ZENTRALPORTUGAL

Zentralportugal gilt als Kernland des Surfens in Portugal und überzeugt mit jeder Menge Highlights für Surfer aller Niveaus. Neben dem legendären Big-Wave-Spot von Nazaré oder einer der längsten rechten Wellen Europas in Figueira da Foz sind es aber vor allem die Surfhochburgen Ericeira und Peniche, die besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Einst ein kleines verschlafenes Fischerdorf in Zentralportugal mit vielen erstklassigen Surfspot, die lediglich von Locals gesurft wurden, platzt heute, besonders in den Sommermonaten, aus allen Nähten, denn die exzellenten Wellen dieser Umgebung sind mittlerweile bei Surfern auf der ganzen Welt bekannt. Trotz des stark angewachsenen Surftourismus hat sich Ericeira seinen typisch portugiesischen Charme aber weitgehend bewahrt und gilt als eines der schönsten Reiseziele, um in Portugal surfen zu gehen. Das Örtchen überzeugt mit einer einzigartigen Kombination aus modernem Surfstyle, vielen Surferbars und -cafés mit Live Musik, vielen Beachbreaks für Anfänger bis First-Class Spots für Profis, und typisch portugiesischen Fischermen´s-Flair rund um den Hafen mit seinen engen Gassen und typisch blau-weiß gekachelten Gebäuden.

In dem knapp 80 Kilometer weiter nördlich gelegenen Peniche muss man erst ein paar Tage verweilen, um diesen authentisch portugiesischen Flair, in seinen Gassen zu finden. In den vergangenen Jahren hat der weltweite Surfboom die Halbinsel regelrecht überfahren. Surfcamps, Surf-Lodges, -Castles, -Guesthouses und Schools sprießen zwischen Peniche und Baleal aus dem Boden und haben das Gebiet um den größten Hafen Portugals für traditionelle Fischerei, in eine hippe und weltweit bekannte Surfmetropole verwandelt. Angesicht des beachtlichen Surfkapitals, welches dieser Ort uns bietet, mit seiner erstklassigen Lage und Ausrichtung der Strände, ist diese Verwandlung durchaus nachzuvollziehen. Jedes Jahr wird der Strand von Supertubos zur Bühne des renommierten Surf-Wettbewerbs, die MEO Rip Curl Pro, die vorletzte Challenge auf der Championship Tour der World Surf League der Herren, bei der sich Ende Oktober die besten Surfer der Welt um die steilen Tubes des sagenhaften Beachbreaks batteln.

Surfcamps, Surf-Lodges, -Castles, -Guesthouses und Schools sprießen zwischen Peniche und Baleal aus dem Boden und haben das Gebiet um den größten Hafen Portugals für traditionelle Fischerei, in eine hippe und weltweit bekannte Surfmetropole verwandelt. Angesicht des beachtlichen Surfkapitals, welches dieser Ort uns bietet, mit seiner erstklassigen Lage und Ausrichtung der Strände, ist diese Verwandlung durchaus nachzuvollziehen. Jedes Jahr wird der Strand von Supertubos zur Bühne des renommierten Surf-Wettbewerbs, die MEO Rip Curl Pro, die vorletzte Challenge auf der Championship Tour der World Surf League der Herren, bei der sich Ende Oktober die besten Surfer der Welt um die steilen Tubes des sagenhaften Beachbreaks batteln.

AN- UND ABREISE

Wenn es darum geht einen entspannten Surfurlaub zu planen, spielen die Erreichbarkeit der einzelnen Surfspots natürlich eine sehr bedeutende Rolle. Gleichermaßen wichtig ist es aber auch, nicht zu viel Zeit für An-und Abreisetage in die gewählte Destination zu verschwenden, denn wir wollen ja alle so schnell wie möglich auf´s Wasser. Also raus aus dem Flughafen und auf kürzestem Wege in Richtung Line-Up.

Mit den drei großen Flughäfen Porto, Lissabon und Faro, bietet Portugal eine große Auswahl günstiger Anbindungen. Die Anreise sowohl nach Peniche als auch nach Ericeira lässt sich am besten von Lissabon aus planen. Beide Ortschaften liegen nordwestlich von Lissabon, der Hauptstadt und größten Stadt Portugals. Ericeira liegt mit knapp 50km Landweg deutlich näher an Lissabon als Peniche, welches gut 100 Kilometer entfernt ist. Dennoch sind beide Orte von der Hauptstadt aus bis auf eine weitere Stunde an Fahrtzeit, sehr einfach und schnell zu erreichen. Ob nun mit dem Bus oder dem eigenen Leihwagen, mehr als 1,5 Stunden müsst ihr nicht für eure Anreise entbehren.

ERREICHBARKEIT DER SURFSPOTS

Wie für Fischerorte so üblich, liegen beide Städtchen direkt an der Küste – genauer gesagt an der Atlantikküste – und bieten uns ein sehr großes Repertoire an unterschiedlichen Surfspots. Das Besondere an Peniche ist unter anderem die halbmondförmige Bucht, die Peniche und Baleal miteinander verbindet und Swells aus verschiedenen Richtungen in surfbare Wellen für uns verwandelt. Je nach Lage eurer Unterkunft findet ihr, besonders in Baleal, viele Surfspots für unterschiedliche Surflevels, die ihr vom Balkon bereits observieren und problemlos fußläufig erreichen könnt.

In Ericeira hingegen sieht die Wellenjagd ohne fahrbaren Untersatz ein wenig schwieriger aus. In der Stadt selbst, die sich seit 2011 als einziger Ort in Europa „World Surfing Reserve“ nennen darf, gibt es zwei Reefbreaks, die zu Fuß zu erreichen sind und auch in den Hafen schwappen bei guter Größe ab und an surfbare Wellen. Die restlichen Surfspots, aber vor allem die reinen Beachbreaks für Anfänger, liegen außerhalb der Stadt, dennoch in unmittelbaren Umgebung. Auch wenn man die einzelnen Spots vielleicht nicht gerade abspazieren kann, ist eine schnelle und sehr einfache Erreichbarkeit mit dem Wagen gegeben.

WELLENBEDINGUNGEN

Die nur unweite Entfernung zueinander an der gleichen Küste bedingt, dass wir auch in Puncto Wellenbedingungen auf einen Nenner kommen. Egal ob Peniche oder Ericeira, beide Destinationen zeichnen sich durch sehr gute Wellenbedingungen und einer überdurchschnittlichen Swell-Konsistenz aus und machen ihrem Ruf als portugiesische Surf-Metropole alle Ehre. Von kleinen Sommerwellen bis winterlichen Dampfwalzen, von Januar bis Dezember – beide Orte sind für ihre konsistenten und vielseitigen Breaks sowie Weltklasse Reefbreaks weltweit bekannt. Surfer aller Niveaus, vom absoluten Neueinsteiger bis weltweitem Surf-Superstar, finden in Peniche und Ericeira, wonach sie suchen:

Anfänger finden in Peniche viele nette Beachbreaks und besonders im Sommer, kleine Wellen, um die ersten Schritte und Ritte mit dem Surfbrett zu erlernen. Alles andere als reine Beginner-Spots sind hingegen die First-Class Wellen von Super Tubos, die hier vor allem zwischen Spätherbst und Frühjahr brechen und Surfcracks und Profis aus der ganzen Welt einladen. Dank der Tatsache, dass es sich bei Peniche um eine Halbinsel handelt, um ein relativ kleines und verwinkeltes Stück Land, das regelrecht an die Küste Portugals andockt, findet man hier fast immer eine saubere Welle, egal aus welcher Richtung der Wind bläst und der Swell hineinläuft.

In Ericeira hingegen müsst ihr besonders im Sommer damit rechnen, dass der schräg auflandige Nortada-Wind so manch cleanen Surf zunichtemachen kann, denn fast alle Surfstrände sind nach Westen ausgerichtet und nur wenige durch Windabdeckungen geschützt. Im Gegensatz zu Peniche beherbergt Ericeira weniger Beachbreaks, die für Beginner einen guten uns sicheren Einstieg ermöglichen. Dafür kommen aber Intermediates und Fortgeschrittene an den zahlreichen Reefbreaks voll auf ihre Kosten sowie Pros, die hier auch extrem anspruchsvolle Wellen von Weltklasse surfen können.

SURFSPOTS IN ERICEIRA

Bis in die 90er Jahre war das Surfen in Ericeira noch ein echter Geheimtipp. Unberührte Strände und leere Line-Ups – ein Traum eines jeden Surfers. Dass sich Wellenreiten zu einer weltweit beliebten Trendsportart entwickelt hat, machte sich auch in Ericeira stark bemerkbar. Das Fischerdorf wurde 2011 mit seinen herausragenden Surfspots zum ersten und bisher einzigen „World Surfing Reserve“ in Europa gekürt. Auf insgesamt 15 Kilometern Küstenlänge finden Surfer aller Niveaus ganzjährig die für sich perfekten Wellen. Anfänger werden an den Stränden südlich der Stadt fündig. Die Beachbreaks Foz do Lizandro und Sao Juliano haben sehr konstante und gute Bedingungen, die sich besonders für die ersten Take-Off-Versuche eignen. Fortgeschrittene kommen hier natürlich auch auf ihre Kosten, falls es mal wieder am weltbekannten Spot Ribeira d´llhas, wo auch die jährliche ASP World Qualifikation stattfindet, für sie zu voll wird. Und für die Cracks unter euch geht in Ericeira ein kleiner Traum in Erfüllung, denn auf nur 8 Kilometern Küstenlinie könnt ihr euch aus 15 Breaks den am besten laufenden aussuchen – inklusiver der legendären Welle von Coxos. Hier ein kleiner Vorgeschmack von dem, was euch alles erwartet:

Der schmale Strand von Praia do Sul liegt, wie der Name schon sagt, im Süden Ericeiras. Nur einen Katzensprung vom Zentrum entfernt, gilt er als Hauptstrand des Ortes und ist daher besonders auch bei Wochenendurlaubern aus Lissabon sehr beliebt. Als einen konsistenten Surfspot kann man ihn aber nicht gerade bezeichnen, auch wenn er ab und an ein paar sehr gute Tage verzeichnet. Durch seine Ausrichtung läuft hier nur etwas bei wirklich großem Nordwest-Swell rein, wenn es an fast allen anderen Spots zu groß wird. Dann allerdings bringt der Spot ziemlich viel Freude, besonders, wenn er sich bei perfekten Bedingungen auf zwei verschieden Breaks verteilt: Einen rechter Pointbreak (siehe Furnas), der über Felsen bricht und nur für erfahrene Surfer geeignet ist und einen Beachbreak (Pico do Futuro) mit Riffplatten, der auch von den fortgeschrittenen Surfern unter euch getestet werden kann.

Die kräftige Welle von Furnas bricht in der Bucht von Praia do Sul unmittelbar vor dem Hotel Vila Galé. An guten Tagen lockt der Spot unzählige Zuschauer an die Stadtpromenade, wenn erfahrenen Surfer rauspaddeln und die direkt am Felsen brechende Welle über steinigen Untergrund rippen. Wenn es überall sonst zu groß ist, können hier steile rechtslaufende Barrels entstehen, die den Profis unter euch einen langen Tunnelblick eröffnen.

Nur ca. 3 Kilometer südlich von Ericeira entfernt, finden Anfänger den perfekten Beachbreak, um die ersten Schritte im Wellenreiten zu erlernen. Der Strand von Foz do Lizandro befindet sich direkt an der Flussmündung des Rio Lizandro und bietet sehr konstant kleine, feine Bedingungen. In einer sehr entspannten Atmosphäre können Beginner und Intermediates an mehreren Peaks üben und ihre ersten grünen Wellen nach rechts und links surfen. Wenn es aber mal aus west-südwestlicher Richtung richtig reindonnert, verwandeln sich die kleinen Beginnerwellen zu kräftigen Barrels und locken die Profis aus der gesamten Umgebung an. Tage, die man sich auch als Anfänger nicht entgehen lassen sollte und die Surf-Show relaxed vom Strand aus betrachten kann.

Nach einer zehnminütigen Autofahrt weiter südlich von Foz do Lizandro aus, gelangt ihr zu dem schönen und sehr weitläufigen Sandstrand von Sao Juliao. Dieser offene Beachbreak bietet gleich mehreren Peaks, mit kräftigen rechts- und linkslaufenden Wellen. Sao Juliao ist aufgrund seiner Ausrichtung ein regelrechter Swellmagnet und daher besonders bei kleinen Swells für Anfänger ein idealer Spot zum Üben. Wellen gibt es fast immer – unabhängig der Gezeiten und Swellrichtungen. Auch für erfahrende Surfer bietet dieser Spot einiges und bei optimalem Swell wird so manche Surfsession einfach nur „epic“, wenn die Sandbänke die einlaufenden Wellen zu cleanen Barrels formen. Wer der Masse entfliehen will und einem kleinen Spaziergang nicht abgeneigt ist, findet an diesem langen Strand auch mal einen Peak für sich allein.

Der Spot, der auch unter dem Namen Praia do Algodio bekannt ist, befindet sich auf der nördlichen Seite der großen Mole von Ericeira und wird aufgrund seiner Nähe zum Stadtzentrum ähnlich gut besucht wie Praia do Sul. Bei ausreichender Swellgröße bietet euch der Point- und Reefbreak schöne lange rechtslaufende Wellen, die sowohl für fortgeschrittene als auch für sehr erfahrene Surfer ordentlich Spaß bringen.

Um an den Strand Praia do Matadouro zu gelangen, fahrt ihr von Praia do Norte aus einfach ein Stück weiter gen Norden. Der Hauptbreak ist eine rechte Welle an der Nordseite der Bucht, gleich vor dem Skatepark. Hier sollten euer Take-off und eure Turns sicher sitzen, um das gesamte Potenzial der Welle zu nutzen und um Verletzungen zu vermeiden, denn Matadouro hat es ganz schön in sich. Für die, die sich noch nicht 100% sicher sind, bietet der Spot, ein paar Paddelzüge weiter südlich, weitere ungefährlichere Peaks.

Über einen kleinen Schotterweg nördlich von Matadouro gelangt ihr nach Pedra Branca. In derselben Bucht findet ihr noch zwei weitere Breaks (siehe Backdoor und Reef). Pedra Branca ist eine schnelle linke Welle, die mit einer Barrel in der Inside über ein flaches Riff bricht. Die Welle hat einen sehr individuellen Charakter und sollte nur von erfahrenen Surfern angepaddelt werden. Bei Lowtide empfehlen wir euch, lieber noch einen Galão trinken zu gehen und ansteigendes Wasser abzuwarten.

Der Name sagt ja bereits schon einiges: Nur ca. 1 Meter Wassertiefe liegen zwischen euren Fußspitzen und dem namensgebenden Riff, über welches die Welle bricht. Kräftig und sehr schnell, läuft die bei erfahrenen Surfern beliebte Rechte und schlägt, wenn die Bedingungen aus Nordwesten stimmen, in unglaubliche Barrels über. Wie so oft ist auch diese Welle gleichermaßen magisch wie gefährlich, daher sind auch Verletzungen keine Seltenheit und wir empfehlen nur den Cracks unter euch hier raus zu paddeln.

Diesen Spot findet ihr ebenfalls in der Bucht von Pedra Branca. Bei den richtigen Bedingungen erzeugt das flache Riff schöne schnelle Barrels. Bei niedrigen Gezeiten solltet ihr diese Welle mit äußerster Vorsicht genießen, da das Reef dann nicht besonders tief liegt. Ganz klar, Anfänger sollten hier nur zuschauen.

Dieser Reefbreak, nördlich vom Ortskern, ist einer der bekanntesten Spots Portugals. Geschützt von malerischen Klippen brechen hier sehr lange Righthander, die bereits bei kleinen Swells anfangen zu laufen und auch bei mächtigen Winterswells noch funktionieren. Die Beständigkeit und erstklassigen Bedingungen dieses Spots, machen die Welle für Surfer ab fortgeschrittenem Niveau besonders attraktiv und sorgen natürlich auch für massiven Andrang und einer stets großen Crowd im Wasser. Wenn es euch am Hauptpeak zu voll wird, könnt ihr aber auch in der Inside ein paar lohnenswerte Wellen abgreifen oder das Spektakel bei einem Drink von der Surfbar aus beobachten. Regelmäßig finden hier auch internationale Surfwettbewerbe statt.

Weiter nördlich von Ribeira d´Ilhas geht es dann für die absoluten Profis los. Nicht unüblich sieht man hier Ende Oktober auch einige Tour-Surfer ein paar Wellen scoren. Die Cave ist gut 8km von Ericeira entfernt und gilt als eine der heftigsten Wellen in dieser Region. Der Spot fasziniert mit steilen, sehr hohlen und viel Spray sprühenden Barrels, die über ein scharfes Riff laufen und unmittelbar vor dem Felsen brechen. Pros only!!!

Dieser legendäre Spot gilt nicht nur als absolutes Surf-Highlight in der Region, sondern auch als eine der besten Wellen Europas. Es ist eine unheimlich schnelle und starke, nach rechts brechende Welle, die kräftige Barrels erzeugen kann. Nur wenn ihr sehr viel Erfahrung mitbringt, solltet ihr euch hier ins Wasser begeben. Am besten läuft die Welle bei niedrigen bis mittleren Gezeitenständen. Bei Hightide empfehlen wir euch, euren Ausstieg noch ein wenig raus zu zögern, denn dies kann bei Hochwasser ganz schön gefährlich werden. Passen die Bedingungen, wird hier so manch Surftraum wahr, doch wie so oft, ist gleichzeitig das Line-Up auch ziemlich gut besucht. Sollte der Hauptpeak von den Local-Cracks besetzt sein, findet ihr in der Inside eine Wellen zum Ausweichen.

Diese Welle ist eine der wenigen Linken in Ericeira. Sie bricht direkt gegenüber von Coxos und läuft schnell und hohl über ein Bett aus Felsen. Wenn die Umstände stimmen, gibt es auch hier tolle Barrels zu surfen und Goofies kommen auch endlich mal auf ihre Kosten. Wir müssen wohl kaum erwähnen, dass es sich bei diesem Spot wiedermal um eine Welle handelt, die nur von sehr erfahrenen Surfern und Profis gesurft werden sollte. Besonders beliebt ist die Welle auch bei den lokalen Bodyboardern.

Dieser Spot ist der nördlichste in der Region um Ericeira. Der breite, geschützte Sandstrand bietet mehrere Peaks, die an Tagen mit kleinerem Swell von Surfern aller Niveaus gesurft werden können. Doch seine besondere Bekanntheit verdankt der Spot dem kräftigen rechten Reefbreak auf der rechten Seite der Bucht, auch bekannt als Ericeiras Big-Wave-Spot. Das Riff hält einiges aus und so formen sich auch noch surfbare Wellen – natürlich nur für Profis – bei einer Swellgröße von bis zu 6 Metern aus Nordwesten. Also auch wenn es für die meisten von uns zu groß wird, lohnt es sich vorbeizuschauen und die Cracks auf den Riesenwellen zu beobachten.

SURFSPOTS IN PENICHE

Als Anfänger und leicht fortgeschrittene Surfer erfreut ihr euch im Sommer über den steten Wellengang an den Surfspots Prainha, Cantinho da Baía und Cova da Alfarroba. Surfer mit mehr Erfahrung reihen sich im Line-Up von Lagide, surfen einen langen Pointbreak oder warten auf kräftige Wellen in Meio da Baia und Molhe Leste. Und die richtigen Cracks rippen die Wellen von Papoa, Consolação und schnappen sich die Tubes von Supertubos.

Dieser Beachbreak in Baleal ist eine sehr entspannte Welle, bei der es nicht selten vorkommt, dass ihr mit trockenem Haar ins Line-Up paddelt. Direkt vor der Danau Bar könnt ihr einsteigen. Mehr Wasser ist hier empfehlenswert, da man bei Lowtide sonst den Kopf in den Sand steckt, wenn die Wellen zu kräftigen Close-outs umschlagen. Je weiter ihr von der Felswand weg paddelt, desto ungeschützter und damit auch größer werden die Wellen. Also je näher ihr am Felsen sitzt, desto mehr Schutz habt ihr, besonders als Anfänger. Fortgeschrittene können sich ruhig weiter westlich hinein trauen.

Der wahrscheinlich einfachste Pointbreak von Peniche. Daher wird’s hier leider auch oft sehr voll. Bei Westwind liegt der Strandabschnitt sehr geschützt und Nordwind sollte man unbedingt ein Auge drauf werfen, besonders wenn Cantinho mal wieder zu voll ist. Bei Mid- bis Hightide seid ihr hier genau richtig und für alle Niveaus gibt’s hier oft schöne, linkshändig über Sand laufende Wellen. Zu den richtigen Bedingungen, findet ihr perfekte Longboarder-Wellen oder die ersten wirklich langen grünen Wellen für die Intermediates.

Dieser Break ist ein absoluter Swellmagnet. Wenn ihr denkt, dass absolut gar nichts geht und alles um euch herum – Catinho, Lagide, Gigi´s – erscheint wie ein einziger Pool, dann setzt euch ins Auto und fahrt nach Praia d’el Rey. Nach einer ungefähr 15-minütigen Fahrt Richtung Norden, findet ihr den Beachbreak, der fast alles abfängt, egal aus welcher Richtung es auch gerade reinläuft. Kein Wunder also, dass dieser Spot für uns „Normalos“ schon zu groß wird, wenn Catinho und Co. nur leicht anfangen zu laufen. Zu dieser Zeit, besonders Ende Oktober, finden wir dann Kelly Slater, John John Florence und Gabriel Medina an diesem Strand free surfen und trainieren.

Der Spot befindet sich an der Nordseite von Baleal, rechts neben Prainha. Es ist ein linksbrechender Reefbreak, der vom Parkplatz aus entspannt gecheckt werden kann. Achtung, bei Ebbe laufen nur wenige Zentimeter Wasser über den Felsen, wo ihr euren Take-Off ansetzt, daher sollte dieser unbedingt gut sitzen und ihr einiges an Erfahrung für diesen Spot mitbringen. Stimmt der Swell und die Bedingungen, findet ihr eine Linke, wie sie im Buche steht und am Point geht das Gedrängel los, wenn die Locals sich ihren Vorrang verschaffen wollen. Wir respektieren das und warten unsere Chance geduldig ab. Und wird es uns zu eng, fahren wir die kleine Off-Road-Piste Richtung Norden weiter, denn hier finden sich noch ein paar weitere kleinere Beachbreaks, die weniger gesurft werden, aber sich an solchen Tagen wirklich lohnen können.

Bei Südwind entpuppt sich Gigi´s gerne mal als Longboarder-Paradies. Die links- und rechtsbrechende Welle, kann bei guten Bedingungen sehr lange laufen und eine wirklich entspannte Session für Fortgeschrittene Surfer liefern, vor allem, wenn Lagide mal wieder zu voll ist. Aufpassen solltet ihr auch hier wieder bei Lowtide. Das rückgängige Wasser setzt einige Felsen frei, dessen nähere Bekanntschaft für Board und Surfer relativ unangenehm werden könnte.

Der erste Spot der Nordküste überzeugt fast immer. Jeder findet hier seine Welle und das ganzjährig. Am besten schaut´s aus, wenn der Swell aus Süden hereinläuft und ein leichter Wind aus gleicher Richtung weht. Falls das Rauspaddeln aufgrund der starken Strömung nicht klappt, bietet dieser Spot eine wunderschöne Szenerie – einfach ein nettes Plätzchen oben auf den Felsen suchen und los geht das Surfkino!

Diese Welle zählt zu den absoluten Favoriten bei den Locals aus der Stadt. Der Break liegt vom Nordwind geschützt an der Hafenmole nur wenige Meter südlich von Peniche. Eine schnelle, sehr hohl brechende rechte Welle, die besonders gut läuft, wenn alles andere zu groß ist, denn die Hafenmauer nimmt dem Swell ordentlich Druck raus. Bei Nordwind, wird die Wellenwand durch Offshore noch steiler und lockt damit vor allem die lokalen Bodyboarder. Um hier ein paar gute Rides zu scoren, bedarf es einiges an Erfahrung.

Der Name spricht für sich: Die „Super-Tube“. Der Spot gehört zu den besten und bekanntesten Surfspots weltweit. Damit Supertubos seine Stärke ausspielen kann, benötigt er einen Südwest-Swell. Es ist ein sehr starker linksbrechender Beachbreak, der auch noch bei großen Wellen surfbar ist – allerdings dann eher für die richtigen Profis. Anfänger sollten hier nicht ins Wasser gehen. Supertubos ist einer der kräftigsten und schnellsten Shorebreaks, die die Surfszene zu bieten hat. Seine massiven Barrels, schlagen ab einer bestimmten Größe so stark in den Sand, dass ihr am Strand die Vibration unter euren Füßen noch spüren könnt. Weltweit bekannt wurde diese Welle vor allem durch die WSL (World Surf League) Championship Tour der Herren. Jedes Jahr im Oktober kämpfen die besten Surfer der Welt um die legendären Barrels von Supertubos. Die sogenannte MEO Rip Rurl Pro Challenge in Peniche, wird für tausende Surf-Fans, die sich in dieser Zeit ihre Plätze am Strand sichern, zum absoluten Mega-Event und heizt zum Abschluss der Hauptsaison, die Halbinsel noch einmal richtig auf.

Der kleine Ferienort, wenige Kilometer südlich von Peniche, bietet euch zwei gute rechtsbrechende Reefbreaks, die nur bei westlichen Swells laufen. Auch hier sollten keine wilden Abenteuer gestartet werden, denn die Wellen haben es ganz schön in sich und sollten nur von erfahrenen Surfern angepaddelt werden. Wenn Supertubos auf Hochtouren läuft und es für uns Non-Pros zu heftig wird, sind die Wellen in Consolação in der Regel deutlich kleiner.

WEITERE SPOTS

Das war ein kleiner Überblick, was euch in Peniche und in Ericeira alles erwartet, doch wenn euch erst einmal die Entdeckungslust an diesem Küstenabschnitt gepackt hat, werdet ihr schnell feststellen, dass dieses längst nicht alle Spots waren, denn sowohl beide Surf-Metropole als auch die Strände dazwischen bieten noch einiges mehr an Surfpotzential.

Einer der bekanntesten Spots auf der Küstenstraße von Ericeira nach Peniche ist Santa Cruz, ein etwas kleinerer Ferienort mit einem langen, ausgedehnten Sandstrand, vielen Unterkünften und Campingplätzen. Während dieser Küstenabschnitt außerhalb der Saison gänzlich verlassen wirkt, läuft er besonders im Sommer als beliebter Badeort auf Hochtouren. Für uns ist Santa Cruz besonders attraktiv durch seine zahlreichen Peaks, die Wellen für alle Niveaus produzieren.

PORTUGALS SURFHAUPTSTADT

Surfspots gibt es also reichlich und in allen Variationen, sowohl in Peniche als auch Ericeira und sogar dazwischen. Der direkte Surfspotvergleich reicht uns aber noch nicht, um die ursprüngliche Frage nach der Surfhauptstadt Portugals – Peniche oder Ericeira – zu beantworten. Also schauen wir mal, was diese Städte neben ihren Wellen sonst noch so zu bieten haben.

ERICEIRA

Die Kleinstadt Ericeira liegt 50km nordwestlich vom Zentrum der portugiesischen Hauptstadt Lissabon entfernt. Ein Stück entlang der Atlantikküste verwinkelt sich der beliebte Urlaubsort in seinen kleinen Gassen, versteckten Buchten und schönen Stränden. Besonders im Sommer wird Ericeira zu einem beliebten Reiseziel internationalem Publikums. Zwischen dem westlichsten Punkt des europäischen Festlandes (Cabo da Roca) und dem Cabo Carvoeiro gelegen, zeichnet sich der Atlantik hier durch häufigere und stärkere Winde, Dünungen und entsprechende Wellen aus. Diesem Umstand verdanken die Strände Ericeiras ihre Beliebtheit besonders bei Surfern und werden so entsprechend häufig Schauplatz internationaler Surfwettbewerbe. Neben seinem enormen Repertoire an Surfspots, welches diesen Ort 2011 bereits zum ersten „World Surfing Reserve“ in Europa machte, mangelt es hier nicht an Kultur und Geschichte, denn diese reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück und spiegelt sich in fast jedem Stolperstein der kleinen Gassen wieder. Lange Strände, raue Anblicke des Atlantischen Ozeans, typisch portugiesische Architektur und die noch spürbare lange Tradition der Fischerei, machen diesen Ort zu einem spannenden Reiseziel.

PENICHE

Ursprünglich war Peniche eine eigenständige Insel nahe der Küste Portugals. Im Laufe der Zeit näherte sie sich durch Winde, Strömungen und Kontinentalbewegungen dem portugiesischen Festland. Heute ist sie fester Teil des Landes und wird aufgrund ihrer Form und Ausrichtung in den Atlantik hinein als Halbinsel bezeichnet und zählt als einer der westlichsten Punkte Europas. Mitten in der historischen Provinz Estremadura, ist das nur 100 Kilometer nördlich von Lissabon entfernte Peniche, Fischerstädtchen und Surfer-Paradies zu gleich. Obwohl wir mit dem Begriff „Städtchen“ deutlich untertreiben, denn mit einem der größten Fischereihäfen des Landes, spielt Peniche eine besonders große Rolle für den nationalen und internationalen Fischfang. Gleichermaßen bedeutend wird der Ort aufgrund seiner Lage für den globalen Surftourismus. Jährlich wird der Ort zur Bühne der weltweiten Surfmeisterschaft Rip Curl Pro Portugal, ein Wettbewerb der zur WSL – World Surf League – Tour gehört. Hinter der auf dem ersten Blick schmuddelig und leicht verfallen wirkenden Oberfläche der Stadt, versteckt sich hier ein Stück authentisches Portugal mit zahlreichen wunderschönen Stränden, Klippen und Felsformationen, wie die der Berlenga Inseln, welche die UNESCO 2011 als Weltschutzgebiet der Biosphäre erklärte.

WETTER

Die Sommer in Peniche und Ericeira sind angenehm warm, trocken und überwiegend klar. Die wärmsten Temperaturen finden sich in den Monaten zwischen Ende Juni und Anfang Oktober. Hier liegt die durchschnittliche tägliche Höchsttemperatur meist über 24 Grad Celsius. Ericeira bekommt mit beispielsweise mehr als 360 Stunden im Juli überdurchschnittlich viel Sonnenschein ab. Das Meer sorgt hier fast immer für einen leichten Wind, so dass auch die wirklich heißen Sommertage angenehm sind. So angenehm der frische Wind in Ericeira sein kann (auch wenn er unsere Wellen manchmal zerwühlt), so unangenehm und wirklich kalt ist er morgens und abends in Peniche und das selbst im Hochsommer. Eine Pudelmütze in Kombination mit Board-Shorts und Flipflops ist hier ein gängiger Mode-Trend. Die Strände sind sehr offen und viele liegen besonders ungeschützt oder gerade besonders gut in einer Windschneise, sodass dieser einem auch bei absolutem Sonnenschein und Badewetter, die blonde Surfmähne zerrupft. Ihr seid nun mal durch die topographische Lage des Ortes, auf einer Halbinsel und damit mitten im Atlantik und das in einer seiner unruhigsten Regionen.

Die Winter sind in beiden Orten feucht, oft sehr bewölkt und gefühlt deutlich kälter als das Thermometer verspricht. Diese für Gut-Wetter-Surfer eher unbeliebte Jahreszeit dauert von Dezember bis März, wenn die durchschnittliche Höchsttemperatur bei mäßigem Regen meist unter 15 Grad Celsius liegt. Also nicht nur die Wellen, auch alle äußeren Umstände sind im Winter wirklich eher etwas für die nordischen Surfhaudegen unter uns.

In den übrigen Jahreszeiten herrschen milde Temperaturen. Im Frühling (März-Mai) und Herbst (Oktober-November) liegen die Temperaturen zwischen 17°C bis 23°C. Relativ beständig sind die Wassertemperaturen, denn diese variieren dank der kanarischen Strömung nur geringfügig. Was allerdings auch bedeutet, dass das Wasser das ganze Jahr über eher kalt ist. Bei höchstens 15 Grad Celsius im Frühling, im Winter noch weniger, und 18-20 Grad Celsius im Sommer, heißt es das ganze Jahr über Reinquetschen in die zweite Haut aus Neopren. Bikini- und Boardshort-Surf ist hier leider nur äußerst selten und an nur wirklich sehr heißen und windstillen Tagen im Hochsommer zu sehen.

UNTERKÜNFTE

Hier fangen wir erst gar nicht an zu vergleichen. Sowohl Peniche als auch Ericeira bieten uns Surfern ein umfassendes Angebot an Unterkünften – sei es ein cooles Surfhostel, eine High Class Surfers-Lodge, typische AirBnB Apartments, Hotels in allen Rubriken oder Villen und Finkas nach typisch portugiesischer Bauart oder einfach nur Camping oder einen Stellplatz für den Surfbulli. Durch den Surf-Boom und den stetig wachsenden Tourismus bedingt, hat sich in den letzten 20 Jahren sehr viel verändert. Gab es früher gerade mal ein, zwei Hotels in jedem Ort, werdet ihr heute von einem unübersichtlichen Angebot an Surfunterkünften erschlagen – in Peniche als auch in Ericeira. Die Liste an Unterkünften ist lang und wird jedes Jahr immer länger. Also wird jeder, je nach Geschmack und Geldbeutel was Passendes finden.

ESSEN UND TRINKEN

Wie nicht anders zu erwarten dominiert das Meer auch die gastronomischen Spezialitäten beider Städte. Peniche und Ericeira darf man nicht verlassen, ohne Caldeirada (Fischsuppe), Arroz de Marisco (Reis mit Schalentieren) oder ein knuspriges Hähnchen Piri-Piri probiert zu haben, immer zusammen mit Weinen der Westregion oder einem kühlen Superbock-Bierchen. Auch das aufgeregte Warten in der Schlange vor der besten Bäckerei in Baleal wird zum besonderem Erlebnis, wenn sich um Punkt drei Uhr nachmittags die Leute scharen und gespannt auf das Öffnen des Holzofens warten: Frischgebackenes Brot, das feurig scharfe portugiesische Chouriço-Wurst umschließt und gerade an etwas kühleren und großen Tagen so manch Surfer vor dem Hungertod rettet – das solltet ihr nicht verpassen.

Als Nachtisch, als Snack oder aber eigentlich immer geht natürlich ein Pastel de Nata, das typisch portugiesische Pudding-Teilchen im Blätterteig mit Zimt und einem heißen Galão (Milchkaffee).

Versacken lässt es sich auf jeden Fall immer sehr gut in den rustikalen, meist in ihrer Einrichtung extrem simpel gehaltenen Restaurants, die auf den ersten Blick mit ihren Plastikstühlen und Papiertischdecken eher an Tankstellen-Cafés erinnern. Doch trotz der einer Intensivstation ähnelnden Deckenbeleuchtung, die einem in den meisten, auch teils sehr gehobenen Lokalen entgegen strahlt, werden die Abende meist lang und laut und euer perfekter Surftag endet mit einem kalten Bier und einer ordentlichen Portion Knoblauch.

FAZIT

Nun haben wir alles geklärt. Wir wissen wie wir hinkommen, wo und zu welcher Jahreszeit uns das angenehmste Wetter erwartet, wo wir schlafen, was wir essen, und – besonders wichtig – welche Wellen uns erwarten. Aber die Ausgangsfrage, welche der beiden Städte denn nun unsere portugiesische Surfhauptstadt ist, konnten wir euch bislang noch nicht beantworten. Wie denn auch, wo doch beide Destinationen sich gegenseitig die Punkte stehlen und zuspielen, als seien sie sich selbst nicht einig, wer denn nun diesen Titel verdiene.

Für uns steht fest, dass Peniche die perfekte Wahl für alle ist, die noch ganz am Anfang ihre Surfkarriere stehen. Das Angebot an leicht zugänglichen Sandstränden und vielen Surfschulen ist kaum zu übertreffen. Auf der anderen Seite bietet Ericeira genau für diese Surfurlauber mehr Alternativen und Kultur, falls sich der Tag mal nicht nur ausschließlich um Wellen drehen sollte. Alle anderen, ab einem fortgeschrittenen und erfahrenen Surflevel, empfehlen wir, ohne Abstriche, schlichtweg beide Orte zu besuchen, denn auch wenn Ericeira auf den ersten Blick mit mehr Reefbreaks zu trumpfen scheint, verwandeln sich die harmlosen Beachbreaks in Peniche bei den richtigen Bedingungen in sehr anspruchsvolle Spots und bieten auch den besten unter euch sehr viel Spaß.

Wir sehen in Zentralportugal ein absolut vielseitiges Angebot an Wellen verschiedenster Schweregrade, unterschiedlich in ihren Untergründen, Gefährlichkeits- und Geschwindigkeitsstufen, mehr und weniger geläufige Spots, einfach und schwierig erreichbare Line-Ups, crowded und uncrowded, secret und weltweit bekannt. Die Küstenlinie zwischen Ericeira über Santa Cruz bis nach Peniche bietet eine solche Dichte an Surfspots, die wir Board-Enthusiasten sonst nur an der Nordküste Hawaiis finden.

Die Distanz zwischen beiden Destinationen ist sehr gering, wenn man bedenkt, dass man in so kurzer Zeit zwei der größten europäischen Surfhochburgen erreichen kann. Ihr investiert gerade mal eine Stunde Auto- oder Busfahrt, um von dem in Europa einzigartigen Surfreservat Ericeira in das berühmte Surfmekka Peniche zu kommen und könnt so zwei absolute Highlights der Atlantikküste Zentralportugals abgreifen.

Am Ende stehen wir also da, wo wir angefangen haben: Super Wellen und eine überdurchschnittliche Swell-Konsistenz, schöne Strände, authentische Örtchen, viele Sehenswürdigkeiten und portugiesischer Flair finden sich in Ericeira als auch in Peniche, von einem mal etwas mehr und vom anderen mal etwas weniger.
Das Derby um die Ehrung zur Surfhauptstadt Portugals geht für uns fair in einem Unentschieden aus. Wie auch immer ihr euch entscheidet: Wenn eurer Weg nach Zentralportugal führt und eure Entscheidung auf einen dieser Orte fällt, erwartet euch etwas ganz Besonderes – egal ob der Ort den Titel Portugals Surfhauptstadt trägt oder nicht.

Autoren: Stefan Strauss & Tine Dlugosch